Opfer-Sein musst nicht unbedingt heissen, ein Opfer zu sein. Der Machtkampf läuft auf beiden Seiten. Die Opferrole oft versteckt die Manipulation, Erpressung, versteckte Aggression, Misbrauch, SM Tendenzen… Mein Lehrer nennt es eine große Anhaftung an Drama und Polarität. Das Opfer manchmal sucht nach diese Role und dadurch dieses (manchmal theatrales) Spiel kriegt es manche Gewinne – Liebe, Aufmerksamkeit, Sympathie, Zeit, Mitgefühl. Menschen, die ihre eigene Kraft nicht entdeckt und genommen haben, spielen diese Role, um von den Anderen die Energie zu gewinnen. Tolle kompatibel Mitspieler sind die Märtyrer und Retter. Die größte Feinde sind die Aggressoren.
Opfern sind es oft nicht bewusst, daß sie die Anderen in „gleicher Weise“ ausnutzen, wie sie selber von den Aggressoren ausgenutzt werden. Sie benutzen all ihre Kraft, um zu schwach und Hilfe-brauchend zu sein, depressiv und getrennt zu bleiben („ich kann es alles alleine nicht mehr schaffen“).
Diesen Muster bewusst zu werden, kost viel Mut und klare Selbstreflektion. Es tut weh, sehr. Es bringt wilde Emotionen hoch. Man braucht vorher viel Kummer und Verzweiflung erleben, bis zu dem Punkt, wenn man so nicht mehr kann, und man muss sich dann endlich verändern. Die akkumulierte Emotionen helfen wesentlich mit dem Prozess. Der emotionale Körper explodiert, bricht zusammen, und die gelöste Energie hilft das System zu resetten, zu heilen und zu reprogrammieren. Wir sind langsam fähig mit viel bewusste Praxis unser Benehmen, unsere Reaktionen auf Auslöser, Denkenmuster und dann Leben verändern.
Das ist die meist willkommene Sache in den Beziehungen. Der Anfang des Transformationsprozesses ist anstrengend und wir knirschen die Zähne, aber die Expansion auf dem Weg ist unbeschreiblich befriedigend.